• 02 • Aktuelles - Veranstaltungen
- 2.1 Aktuelles
- 2.2 Veranstaltungen
- 2.3 Ahnendenkmal in Kischker
- 2.4 Kischker-Gedenkstein in KA-Neureut
- 2.5 Kischkerer Heimatlied
- 2.6 - 2019 - 75 Jahre nach Flucht und Austreibung
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2.1 AKTUELLES
2.2 VERANSTALTUNGEN
- 11:30 Uhr Öffnung der Gaststätte, Beginn des Kischkerer Frühjahrtreffens
- 12.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen - jeder was ihm schmeckt.
- 13:00 Uhr Offizielle Begrüßung
- 13:30 Uhr Aktuelle Themen:
Schluss und Auflösung des Treffens gegen 17:00 Uhr
Kischkerer Kirchweih-Treffen
am Sonntag, den 00. Oktober 2025
Fortuna Sportgaststätte - Kiko's Mediterrane Küche -
https://www.kikos-restaurant.de/
Abraham-Lincoln-Allee 1 - 76149 Karlsruhe - Neureut-Kirchfeld
Sagt es bitte weiter!
Am 9. Oktober - es war der Kirchweih-Montag - sind es 81 Jahre her,
dass die erste Wagenkolonne "Kisker" verließ,
Die Flucht mit Auflösung der Gemeinde begann. Das Unheil nahm seinen Lauf.
- 10:30 Uhr Treffen beim "Kischkerer Gedenkstein" auf dem Haupt-Friedhof in Neureut, Alte Friedrichstr. 181, 76149 Karlsruhe. - Wir denken an unsere Toten -
- 11:00 Uhr Öffnung der Gaststätte, Beginn des Kirchweihtreffens der Kischkerer Landsleute und Freunde.
- 12.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen - jeder was ihm schmeckt
- 13:00 Uhr Offizielle Begrüßung
- 13:30 Uhr Aktuelle Themen: beim gemütlichen Beisammensein.
- 17:00 Uhr Schluss des Treffens
Schluss und Auflösung des Treffens gegen 17:00 Uhr
2.3 Ahnendenkmal in Bačko Dobro Polje auf dem derzeitigen Friedhof
Foto: Okt. 2017
Erich Gerber † konzipierte Memorandum-Tafel.
Eine Tafel hängt auch im ehemaligem Lutherheim, heute eine Gaststätte,
eine weitere im Museum in Werbaß (Vrbas) und eine im Haus St. Gerhard in Sombor.
Memorandum-Tafel
Rückseite
2.4 Kischker-Gedenkstein auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe - Neureut,
um Glasgefäß mit Heimat-Erde ergänzt.
Seit der Kirchweihfeier am 6. Oktober 2007 ist am Gedenkstein Kischker auf dem Haupt-Friedhof in Karlsruhe-Neureut ein Gefäß mit Heimaterde vom Massengrab am Kischkerer Bahnhof auf einem von Landsmann Jakob Enzminger - * 1935, - kunstvoll gefertigten Metall-Gestell angebracht. Die Erde wurde von den Eheleuten Jakob und Erika Enzminger und den Zwillingen Georg Bechtold und Rosina Bechtold (* 1934) anlässlich ihres Besuches der alten Heimat im Mai 2007 nach Deutschland mitgebracht.
http://www.denkmalprojekt.org/2009/kischker_on_serbien.htm
2.5 Kischkerer Heimatlied
Du liebes Dörflein im Batschka`erland,
warst meine Heimat, als Kisker wohlbekannt.
Die trauten Gassen, geh´n mir nicht aus dem Sinn,
weil ich in Träumen, noch immer noch bei dir bin.
Weil ich in Träumen noch immer bei dir bin.
Kehrreim: Sei gegrüßt aus weiter Ferne.
Sei gegrüßt viel tausendmal....
Ach wie denk` ich an dich noch so gerne.
wir mussten ziehen über Berg und Tal.
Wir mussten fliehen, von Hab und Gut.
Die Ahnen gaben, einst ihren Schweiß und Blut.
Ruh´n unvergessen, sehr weit in jenem Ort,
den wir verlassen, aus Angst, die trieb uns fort.
Den wir verlassen, aus Angst, die trieb uns fort.
Kehrreim: Sei gegrüßt...
Mit Pferd und Wagen, da ging es hinaus.
Durch fremde Auen, nichts war wie einst Zuhaus.
Ganz ohne Hoffnung, das Ziel stets unbekannt,
trieb es uns weiter, durch Krieg und fremdes Land.
Trieb es uns weiter, durch Krieg und fremdes Land.
Kehrreim: Sei gegrüßt...
Wir zogen ruh´los durch Felder und Wald,
wohin wir kamen, die Welt war fremd und kalt.
Die Räder rollten, stets weiter ohne Rast,
viel Not und Elend, war nun bei uns zu Gast.
Viel Not und Elend, war nun bei uns zu Gast.
Kehrreim: Sei gegrüßt...
Es trüben Trauer und Heimweh den Blick,
längst war verloren, das teure Heimatglück.
Wo wir geboren, verbracht die Jugendzeit.
Du liebes Kisker. du bist so weit – so weit.
Du liebes Kisker. du bist so weit – so weit.
Kehrreim: Sei gegrüßt...
Wir zogen weiter, von Ost nach West.
Im Heimat-Glauben, bleiben wir treu und fest.
Der Herr im Himmel, mit segensreicher Hand,
führte uns treulich, zurück ins Mutterland.
Führte uns treulich, zurück ins Mutterland.
Kehrreim: Sei gegrüßt... Ch.B./ h.e.
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Die Noten wurden bereitgestellt von H.G. Vielen Dank!
2.6 75 Jahre nach Flucht und Austreibung - 2019 - Sebastian Gerber
Das alljährliche Kirchweihtreffen der Kischkerer am 12. Oktober hatte ein großes Thema:
Die Flucht aus der Heimat vor 75 Jahren.
Andreas Klein, Vorsitzender der HOG, konnte in der Badnerlandhalle in Neureut immerhin noch 40 Landsleute begrüßen. Über die dramatischen Ereignisse im Oktober 1944 und deren Vorgeschichte referierte Sebastian Gerber. Er zog die Linie vom Friedensdiktat von Trianon 1920 bis hin zum Aufbruch der Trecks aus dem Dorf. Schon während des Ersten Weltkrieges kursierten in Jugoslawien Eroberungs- und Vertreibungspläne, dokumentiert in einem Elaborat von 1916.
Die „Slawisierung des Bodens“ wurde in der Zwischenkriegszeit unter dem Deckmantel der Agrarreform betrieben. Merkenswert ist die Tatsache, dass die Vojvodina schon ab dem 10. Jahrhundert königlich-ungarisches, zuletzt nach den Türkenkriegen, kaiserliches Kronland war und das Serben als Migranten aus dem Osmanischen Reich in der K.u.K.-Monarchie aufgenommen wurden. Dies war gewissermaßen der 1. Serbenzug, dem noch zwei weitere in der Zwischenkriegs- und in der Nachkriegszeit folgten.
Der Krieg zwischen Deutschland und Jugoslawien führte nach dem Bruch des Neutralitätspaktes von 1941 durch Jugoslawien zur Eskalation.
Gleichlautende Konferenzbeschlüsse aller Parteien einschließlich der Partisanen besiegelten die Vertreibung, Enteignung und Entrechtung aller Deutschen in Jugoslawien.
Der Aufbruch aus der Batschka verlief 1944 ohne offiziellen Evakuierungsplan, wie es sie in Syrmien und im Banat gab. Um den 7. Oktober gab es ein Treffen der Volksgruppenführer Basch und Janko in Sombor. Daraufhin erteile Basch dem Gebietsführer der Batschka Spreitzer die Weisung, den Aufruf zur Evakuierung an die Ortsgruppenführer hinauszugeben. Am 8. Oktober erfolgte von der Kreisleitung in Werbaß der Auftrag an der Kulturobmann Heinrich Schmidt, mit allen Bürgern den Ort zu verlassen. Am Beispiel der Gemeinden Jarek, Bulkes und Kischker ist die verworrene Situation aufzuzeigen: während aus Jarek 96% der Einwohner flüchteten, waren es in Bulkes nur 16%, in Kischker immerhin noch 58%.
Christian Demand und Jakob Schmidt sprachen als Zeitzeugen über eigene Erlebnisse, über die Auseinandersetzungen in den Familien und im Dorf, über der Frage, bleiben oder gehen.
Die Entscheidung war bald eine Kopf – bald eine Bauchentscheidung.
Die Brandstiftung durch Partisanen in der Frankschen Hanffabrik war ein eindeutiges Alarmzeichen.
Kischker bleibt ein Thema. Unsere Geschichte wie die Geschichte der Donauschwaben darf nicht in Vergessenheit geraten, indem sie von den Medien nicht in die Öffentlichkeit getragen wird, im Unterricht kaum behandelt wird und letztlich auch von der Politik übergangen ist.
Karoline Hartmann geb. Falkenstein, unsere Seniorin, Jahrgang 1920, berührte alle mit ihrem eigenen Gedicht „Aus der Batschka“, eine Liebeserklärung an die verlorene Heimat.
Komplettiert wurde die Gedenkstunde durch den vormaligen Ortvorsteher von Neureut, Herrn Jürgen Stober: Die Aufnahme der vielen Flüchtlinge 1945/46 war eine Herkulesaufgabe für die Verwaltung wie für die Bevölkerung. Wohnungszwangswirtschaft war angeordnet. Die Flüchtlinge wurden einquartiert – nicht in Lager! – und dadurch eingegliedert, um nach und nach mit den Alteingesessenen zusammenzuwachsen. Eine Gemeinschaftsleistung in größter Not, die immer gewürdigt werden muss. Auf einem ehemaligen Truppenübungsgelände nahe Neureut setzte noch 1948 eine rege Bautätigkeit ein, in Eigenleistung entstand ein neuer Ortsteil, die Kirchfeld-Siedlung.
Wir Flüchtlinge der Jahre 1945/1946 – Rückkehrer! – hielten, was wir in der Charta der Vertriebenen am 5. August 1950 feierlich erklärt hatten: „Wir werden durch harte, unermüdliche Arbeit teilnehmen am Wiederaufbau Deutschlands und Europas. Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen, das auf die Schaffung eines geeinten Europas gerichtet ist“.
Dem Andenken an die Flucht folgte das Totengedenken am Kischkerer Gedenkstein auf dem Neureuter Friedhof. Andreas Klein sprach im Namen aller: „Wir sind hier versammelt, um unserer Toten zu gedenken, aller unserer Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung“. Gerhard Dietrich legte wie in all den Jahren zuvor seinen Kranz nieder.
Das Gedicht „Die Toten“ von Manfred Kyler, gesprochen von Sebastian Gerber, war das angemessene Trostwort.
Die Feierstunde endete mit dem gemeinsam gesungenen Choral: „Großer Gott wir loben dich“.
Es war doch scheen
Díe Zeit vergeht, ich sieh un denk
an frieher, an derhem,
an`s Dorf ans Feld un an mei Hund
es war doch scheen gewenn.
M'r hatt sei Freínd, sei Nochbre g'hatt
an Arweít hat's nie g'feh1t,
un Owets hat m`r uf de Gass
dann mit de Leit verzählt.
Hatt's mol wu khappert, hann se g'holf,
bei Feier, Not un Tod.
Sie hann jo vieles mitgemacht
un ware oft geploot.
Die Zeit vergeht, ich denk alleen
an fríeher, an derhem,
an alles, was m'r heit do fehlt.
Es war doch scheen gewenn! Helmut Volk